Das Thema „Reproduktionsbiologie“ betrifft nicht nur die Menschen, die ungewollt kinderlos bleiben (ca. 10-15 Prozent der Paare). Aufgrund der medizinischen Hoffnungen, die in die embryonalen Stammzellen gesteckt werden, hat es eine gesellschaftliche Relevanz.

Wir sind froh, dass Dr. Zahn vom Kinderwunschzentrum Heidelberg unserer Einladung gefolgt ist und am 21. März vor 55 Schülerinnen und Schülern unseres beruflichen Gymnasiums einen dem Bildungsplan zugeschnittenen Vortrag mit den Schwerpunkten künstliche Befruchtung und Embryonalentwicklung gehalten hat.

Er stieg ein ins Thema mit aktuellen Daten und berichtete, dass die IVF-Methode heutzutage eine Schwangerschaftsrate von 32% sowie eine Geburtenrate von 24% pro Zyklus aufweist. Seit der Geburt von Louise Brown 1978 kam es zur Geburt von ca. 100.000 IVF-Kindern in Deutschland.

Anschließend listete der Referent die möglichen Gründe für eine ungewollte Kinderlosigkeit, die ca. 10-15% der Paare betrifft, auf und besprach die Behandlungsmethoden Insemination, IVF und ICSI. Die außerhalb des Körpers stattfindende Entwicklung der befruchteten Eizelle über die Furchungsstadien und Morula zur Blastocyste führte er mit beeindruckenden „Time lapse Imaging“- Filmen, die im Zeitraffer die ersten 5 Tage einer befruchteten Eizelle erfassen, vor.

Nach der methodischen Durchführung beleuchtete Dr. Zahn aktuell brisante Gesichtspunkte der Reproduktionsbiologie, wie das Stammzellpotential der embryonalen Zellen, die Kryokonservierung von PN-Stadien, Eizellen, Spermien sowie Ovarial- und Hodengewebe, die seit 2013 erlaubte Embryonenspende, die seit 2014 geregelte Präimplantationsdiagnostik und die Entwicklung von Metabolomics.

Zum Abschluss beantwortete Dr. Zahn die Fragen der Schülerinnen und Schüler, die insbesondere auf die Schwierigkeiten bzw. Möglichkeiten dieser vielseitigen Behandlungen und deren jeweiligen Kostenfaktor abzielten. Der Referent war von der Aufmerksamkeit der Schülerschaft und deren interessanten Fragen angetan. Wir danken Dr. Zahn für diesen schülergerechten, informativen und interessanten Vortrag!

Dr. Monica Wilhelm