Im Rahmen unserer Unterrichtseinheit zum Nationalsozialismus unternahmen die beiden Klassen BKP1/1 und BKP1/2 in Begleitung ihrer GGK-Lehrerinnen und Herrn Mosetter am 16.05.2023 eine Exkursion zum KZ Natzweiler- Struthof.

Das Lager ist das einzige Konzentrationslager auf französischem Boden und lag im damals besetzten Elsass. Zu dem Hauptlager gehörten insgesamt über 50 Außenlager, der Großteil davon in Baden-Württemberg. Bei Regen und dichten Nebel starteten wir in düsterer Atmosphäre unseren Besuch in der Gedenkstätte etwa 55 Kilometer südwestlich von Straßburg.

Das KZ Natzweiler-Struthof war kein Vernichtungslager, sondern diente als Straf- und Arbeitslager. Weltbekannt wurde es als gefürchtetes Lager durch die medizinischen Versuche (Experimente mit Typhuserregern, Senfgas und Phosgen) durch Prof. Haagen. Die genaue Anzahl der in Natzweiler Umgekommenen ist nicht zu ermitteln, wird allerdings auf ca. 17.000 Menschen geschätzt.

Nach Durchquerung des Lagertores konnten wir uns zunächst über die Geschichte des Lagers in einer Dauerausstellung innerhalb der Museumsbarracke informieren.

Während eines eigenständigen Rundgangs über das Gelände konnten die Schülerinnen und Schüler mithilfe bereitgestellter Materialien den Appellplatz, das Krematorium, das Gefängnis und den Raum für medizinische Experimente besichtigen. Im Anschluss begaben wir uns als Gruppe gemeinsam zum Kommandantenhaus und der Gaskammer außerhalb des Lagergeländes. Insgesamt 86 Männer und Frauen wurden in dieser Gaskammer ermordet, um eine Sammlung jüdischer Skelette für die Reichsuniversität Straßburg zusammenzustellen.

Trotz des dichten Andrangs an Besuchern, bot die Exkursion den Schülerinnen und Schülern eine eindrucksvolle Möglichkeit sich mit dem Thema Verfolgung und Ausgrenzung während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland auseinanderzusetzen. Besonders das Krematorium und die Gaskammer haben in der Nachbesprechung tiefen Eindruck bei Lehrkräften und Schülern hinterlassen. Auf ein Gruppenfoto wurde aus Respekt gegenüber den Toten verzichtet.

Wir rundeten unseren Tag mit einem gemeinsamen Essen in Offenburg und der Möglichkeit zum Austausch über die Eindrücke des Tages ab. Unser denkwürdiger Besuch endete mit der wichtigsten Erkenntnis:

„Erinnern – Niemals vergessen!“

 

Angelika Sauer & Renée Boiteux