Viola Krasniqi mit Biotechnologie-Abiturpreis ausgezeichnet – Studieren möchte sie jedoch Lehramt (von Fabian Noah Medler, 18.08.2022, Rhein-Neckar-Zeitung).

Als Viola Krasniqi noch auf die Realschule ging, konnte sie die Naturwissenschaften nicht leiden. Ein paar Jahre später hat die Eppelheimerin das beste Biotechnologie-Abitur an der Marie-Baum-Schule geschrieben. Die 19-Jährige bekam dafür nun von „Chemie.BW“, einem Zusammenschluss der Verbände der Chemie- und Pharmaindustrie in Baden-Württemberg, den Biotechnologie-Abiturpreis 2022 überreicht. Er wird jedes Jahr an die jeweils besten Absolventen der 31 biotechnologischen Gymnasien in Baden-Württemberg verliehen. „Wir freuen uns, dass so herausragende Ergebnisse erzielt wurden“, sagt Chemie.BW-Geschäfsführer Ralf Müller. Er hofft, dass einige der Ausgezeichneten eine Ausbildung oder ein Studium der Biotechnologie aufnehmen.

Biotechnologie-Fachlehrer Frank Luft überreicht Viola Krasniqi den Preis der „Chemie.BW“. Für sie ist er aber das Vorbild. Foto: privat

Viola Krasniqi hat allerdings andere Pläne. Sie möchte in Karlsruhe Biologie und Englisch auf Lehramt studieren. Los gehen soll es für sie noch diesen Oktober. Lange hatte sie zwischen Biotechnologie und Lehramt geschwankt. Der dann ausschlaggebende Punkt für die Entscheidung: „Als Lehrerin habe ich die Chance, das System Schule verändern zu können“, erzählt Viola Krasniqi. Sie will, dass Lehrer nicht frontal Unterrichtswissen vermitteln, sondern auch als Ansprechpartner für alle Schüler fungieren – und so helfend mit Rat und Tat den Jugendlichen auf ihrem Weg zur Seite stehen. Vor allem die Unterrichtsatmosphäre und der persönliche Draht zu den Schülern ist für Viola Krasniqi sehr wichtig.
Als Vorbild und Inspiration sieht sie ihren ehemaligen Lehrer in Biotechnologie, Frank Luft. „Herr Luft war nicht nur Lehrer, sondern er hat sich auch um uns gekümmert“, verrät sie. Er sei während Online-Konferenzen sichergegangen, dass jeder geistig anwesend ist und den Unterrichtsstoff versteht, so Viola Krasniqi. Auch sonst habe er immer an die Schüler gedacht und zum Beispiel Tipps für Ausbildungsstellen und die Bewerbung gegeben.
Gerade in den schwierigen Corona-Zeiten seien gute Lehrer wichtig, findet die Abiturientin. So hatten sie und ihre Klasse mit Einschränkungen zu kämpfen. Vor allem die verpasste Chance, im Chemielabor der Schule praktisch mit DNA zu arbeiten, bedauert sie. Und doch hat Corona ihre Begeisterung für Biologie, speziell Immunologie, verstärkt. So könne sie durch ihr Hintergrundwissen bei aktuellen Debatten nicht nur mithören, sondern auch mitdiskutieren, erklärt die 19-Jährige.

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